Immer ganz nah bei den Menschen
Anke Andersson ist die neue Pastorin für den Pfarrsprengel Nördliche Geest
Ein Kreis schließt sich“, sagte Pröpstin Rebecca Lenz anlässlich der Einführung von Anke Andersson als Pastorin im Pfarrsprengel „Nördliche Geest“. Mit dieser Metapher ließ sich gut der berufliche Werdegang der 52-Jährigen erklären, denn hier in der St-Jürgen-Kirche in Nordhackstedt startete sie nach dem Studium und einer Wartezeit – damals gab es so etwas wie eine Pastorenschwemme – ihr Vikariat bei Pastor Frithjof Stahnke.
Das ist mehr als 20 Jahre her, „und nun kehrst du als gestandene Pastorin mit einem reichen Schatz an Erfahrung zurück auf die Geest“, meinte die Pröpstin. Anke Andersson ist „mit Leib und Seele Gemeindepastorin“, wie sie selbst über sich sagt. „Menschen vor Ort in glücklichen und leidvollen Zeiten zu begleiten, das motiviert mich in meinem Beruf.“
Die gebürtige Kielerin ist den Flensburgern aus zwölf Jahren als Gemeindepastorin in Fruerlund bekannt, danach wechselte sie aus privaten Gründen nach Hohn, das war vor sieben Jahren. Für die Rückkehr zu ihrem beruflichen Ausgangspunkt habe sie sich bewusst entschieden, wohl wissend, dass sie sozusagen eine Baustelle vorfinde – im doppelten Sinne.
Da sind einerseits die völlig neuen Strukturen, die durch den Wegfall von Pastorenstellen überall in der Nordkirche das Gemeindeleben erheblich verändert haben, wie auch im Pfarrsprengel „Nördliche Geest“. Die darin beheimateten drei westlichen Kirchengemeinden haben vor einiger Zeit beschlossen, zum Jahresbeginn 2025 zu fusionieren, ein Prozess, den die in den Ruhestand gehende Pastorin Anja Kapust maßgeblich begleitete.
Die vereinte Kirchengemeinde nennt sich dann Nordhackstedt-Großenwiehe-Medelby und wird über zwei Pastorenstellen verfügen, bleibt aber im Sprengel mit Handewitt und Wallsbüll verbunden. „Ich freue mich, zusammen mit Pastorin Iris Rönndahl das kirchengemeindliche Leben für die Menschen hier zu gestalten“, sagt Anke Andersson. „Ich mag Veränderungen, brauche aber auch etwas Freiraum für die Gestaltung.“
Doch zurück zur Baustelle – diesmal im buchstäblichen Sinne. Ins reaktivierte Pastorat in Medelby ist die neue Pastorin Anfang September schon eingezogen, obwohl die letzten Sanierungsarbeiten erst peu à peu abgeschlossen werden. Sie hat es so gewollt und nimmt es mit Humor. Eine Eigenschaft, die ihr in vielen Situation schon zugutegekommen ist, denn „gemeinsames Lachen und Humor sind mir total wichtig.“
Und sie möchte nah bei den Menschen und persönlich ansprechbar sein: „Ich freue mich über Anrufe, habe meinen Anrufbeantworter bei Abwesenheit eingeschaltet und ermuntere alle, auch darauf zu sprechen.“
Während die Residenzpflicht für die Pastorinnen also künftig in den Pastoraten von Großenwiehe und Medelby gilt, wird das Gemeindehaus in Nordhackstedt zum Verwaltungssitz der fusionierten Kirchengemeinde – und in der St. Jürgen-Kirche sind es sowohl Iris Rönndahl als auch Anke Andersson, die Amtshandlungen vollziehen und Gottesdienste halten.
In ihrer ersten Predigt in Nordhackstedt nach 20 Jahren sprach Pastorin Andersson in der vollbesetzten Kirche über ihr großes Vorbild Paulus, der sein Leben nach Christus ausrichtete, gab aber auch anhand eines Udo-Jürgens-Liedes amüsant persönliche Einblicke in ihr Leben: „Ich habe gemerkt, dass ein Leben ohne Plan durchaus zur Erfüllung der Lebensträume führen kann.“
Quelle - SHZ Helga Böwadt
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