Die Schafflunderin Celin Bramser macht ihr Hobby zum Traumberuf und arbeitet als Hundefotografin
„Mein Herz schlägt einfach für Tiere“
Den kleinen Nadelwald in der Nähe von Schafflund hat Celin Bramser erst vor Kurzem entdeckt. Für die 26-jährige Fotografin ist er die perfekte Kulisse. Ihre „Models“ vor der Kamera mögen den Wald auch. Denn Celin Bramser hat sich auf das Fotografieren von Hunden spezialisiert und zwar ausschließlich „outdoor“.
Alles fing an, als sie 13 oder 14 Jahre alt war, erinnert sich die Schafflunderin. Da habe sie viele Bilder von ihrem damaligen Hund „Sam“, einem Goldie, gemacht und die in den sozialen Medien gepostet. Schon damals habe sie mit einer „vernünftigen Kamera“ gearbeitet. Sie habe sich zwar noch nicht ausgekannt, aber sie habe sich damit beschäftigt. Über „learning by doing“ und Videos ging es Schritt für Schritt voran. „Ich habe viel gelernt nur durchs Probieren“, sagt die 26-Jährige.
Ausbildung zur Fotografin im Bereich Portrait
Dass sie sich schon so früh und so intensiv mit Kamera, Bildkomposition und Technik auseinandergesetzt hat, war ein Vorteil für ihre Ausbildung. „Ich konnte schon vor der Ausbildung fotografieren“, sagt Celin. Bis sie mit dem Fotografieren angefangen habe, habe sie nie so recht einen konkreten Berufswunsch entwickelt. Doch dann wurde ihr klar, was sie wollte. Erst recht, sobald Hunde vor ihrer Linse waren.
Vor anderthalb Jahren hat die Schafflunderin ihre Ausbildung zur Fotografin im Bereich Portraits abgeschlossen. Die Ausbildung sei ihr nicht schwer gefallen, „weil ich das kannte“. Seither ist sie sowohl angestellt tätig als auch selbständig. „Das bringt unfassbar viel Spaß“, sagt sie über ihren Beruf.
Am liebsten arbeitet sie draußen mit Hunden vor ihrer Kamera. „Mein Herz schlägt einfach für Tiere“, bekennt die Fotografin, die mit den zwei Hunden „Lexie“, einem Labradormix, und „Kenai“, einem Australian Shepherd, den Katzen „Nala“ und „Mia“ sowie ihrem „sehr alten“ Hamster „Charlie“ zusammenlebt.
Wie eine Fotosession in ihrem Lieblingswald abläuft, zeigt sie mit dem neunjährigen Jagdhund „Calli“, den sie sich von der Reporterin „ausleiht“. Mit Gummistiefeln geht es durch Pfützen tiefer in den „Zauberwald“ hinein. Durch die hohen Stämme fällt für eine kurze Weile Sonnenlicht im tristen Februar. „Calli“ hat die Nase am Boden, alles riecht hier neu.
Positionswechsel beim Hunde-Model
Celin Bramser möchte, dass er sich hinsetzt und bleibt. Die Fotografin zückt ihre Kamera und macht Lock-Geräusche, damit „Calli“ in ihre Richtung guckt. Die ersten Schnappschüsse sind im Kasten.
Dann soll sich der Rüde auf einen Baumstumpf setzen. Auch das klappt. Fürs nächste Motiv wünscht sich Celin, dass sich der Vizsla ins Platz legt. In der ersten Pose des Hundes wird deutlich, dass er den nassen Untergrund meidet. Aber mit Leckerlis und lieben Worten lässt er sich drehen und posiert wie eine Sphinx für Celin.
Auch die Fotografin nimmt unterschiedliche Posen ein. Manchmal kniet sie wie ein Frosch für ein gutes Bild, sagt sie selbst. Und sie kennt Tricks: in der rechten Hand die Kamera, in der linken ein Leckerli, das sie hoch hält. So guckt der Hund niedlich nach oben. „Abgesehen vom Hund meiner Mutter habe ich noch nie einen Chaoten vor der Kamera gehabt“, sagt sie lächelnd.
Vor Kurzem hat sie in den sozialen Medien „Models“ für ihr aktuelles Projekt gesucht, ältere Hunde für ein „Grauschnauzen-Shooting“. Das stieß auf großes Interesse. „Viele denken nicht daran, Bilder von ihren Hunden zu machen. Oft bereut man das“, beobachtet die Fotografin. „Mittlerweile sind Haustiere nicht mehr nur Haustiere. Sie sind Familienmitglieder“, weiß Celin Bramser.
Für ihr Shooting sucht sie graue Schnauzen „mit Charakter“, die mit Stolz ihre Lebensgeschichte tragen. Die Bilder kann sie für ihr Portfolio nutzen. „Ich teile unheimlich gern meine Fotos“, verrät die 26-Jährige, ganz so wie früher. Sie hat ihren Traumberuf gefunden. „Das fühlt sich nicht wie Arbeit an“, resümiert sie und sagt: „Für mich ist das so eine richtige Berufung.“
Quelle - SHZ Antje Walther
Bild zur Meldung: Die Schafflunderin Celin Bramser macht ihr Hobby zum Traumberuf und arbeitet als Hundefotografin