Kirchengemeinde Nordhackstedt: Fusion mit den Nachbargemeinden ist auf dem Weg
Seit die Stellenkürzungen für Pastorinnen und Pastoren im Kirchenkreis Schleswig-Flensburg zur Realität geworden sind, ist auch das Leben in der Kirchengemeinde Nordhackstedt von Veränderungen geprägt. Die Gründung des Pfarrsprengels „Nördliche Geest“ im Jahre 2021 sollte in einem ersten Schritt die Kirchengemeinden Handewitt, Wallsbüll, Großenwiehe, Nordhackstedt und Medelby zusammenführen und durch Neustrukturierung und veränderte Aufgabenverteilung den Wegfall von Pfarrstellen kompensieren. Nachdem Pastor Frithjof Stahnke aus Nordhackstedt in den Ruhestand gegangen war, konnte die nachfolgende Nichtbesetzung durch Intervention - nicht zuletzt der Bürgermeister - noch abgewendet werden, Pastorin Sarah Hertel kam in den Sprengel und wurde Nordhackstedt zugeordnet. Sie verließ jedoch nach nur einem Jahr auf eigenen Wunsch ihre Kirchengemeinde, sodass als Vertreterin Pastorin Sylvia Meyerding bis Ende August eingesprungen ist. Seit dem ersten Oktober wird nun Pastor Dirk Jeß, der lange Jahre Gemeindepastor auf Föhr war, mit voller Stelle als Entlastungspastor im Sprengel tätig sein und vorrangig die Amtshandlungen in der Kirchengemeinde Nordhackstedt übernehmen. Doch mit Stichtag Dezember 2024 wird eine Pastorenstelle definitiv gestrichen, dann wird es nur noch zwei aus dem Pfarrsprengel zugeordnete Stellen in den drei Gemeinden Großenwiehe, Nordhackstedt und Medelby geben. Es ist der Tag, an dem Pastorin Anja Kapust aus Medelby in den Ruhestand geht. „Wir haben schon vor etwa anderthalb Jahren an eine Fusion gedacht“, sagt sie rückblickend. Zunächst hätten Großenwiehe und Medelby gern enger zusammenarbeiten wollen, da die bisher geübte Vertretungspraxis zwischen den beiden in 13 Jahren schon zu engen Beziehungen geführt habe. Das sei ohne eine gemeinsame Grenze jedoch nicht realisierbar gewesen. Als sich nun im Frühjahr dieses Jahres in Nordhackstedt wieder eine Vakanz abzeichnete, habe man sich in einer Dreierkonstellation getroffen und festgestellt: „Wir könnten es wagen.“ Der Pfarrsprengel ist in zwei Seelsorgebereiche aufgeteilt, somit trafen sich die drei westlich zusammengehörenden Kirchengemeinden zu Fusionsgesprächen. Dem Fusionsausschuss gehören jeweils drei Personen der drei Kirchengemeinderäte an. Karin Carstensen, Vorsitzende in Nordhackstedt, hat festgestellt: „Wir haben ein total gutes Klima in diesem Gremium. Ich bin überzeugt, dass etwas Gutes für alle dabei herauskommt.“ Anja Kapust erklärt das Prozedere nach den rechtlichen Vorgaben, die dabei zu beachten sind. „Das Gemeindebüro in Nordhackstedt wird Sitz der neuen Kirchengemeinde.“ Über den Sitz der beiden Pastorenstellen bedarf es weiterer Absprachen, da sich noch alles im Prozess befindet. Ab 1. Januar 2025 heißt die zusammengelegte Kirchengemeinde „Nordhackstedt-Großenwiehe-Medelby“. Davon unberührt bleiben die Strukturen im Sprengel „Nördliche Geest“, der dann statt aus fünf nur noch aus drei Gemeinden bestehen wird. Konfirmanden- und Kinderarbeit oder die Segensgeburtstagsfeiern bleiben ebenso erhalten wie die Sommerkirche und die Regionalgottesdienste. Als erster sichtbarer Beleg für die Anbahnung der Fusion wird ab November 2023 in jedem Quartal ein gemeinsamer Gemeindebrief an alle Haushalte der Großgemeinde verteilt. Über die Fusionsaktivitäten wurde bisher kurz in den getrennten Gemeindebriefen informiert, außerdem wurden alle Bürgermeister eingeladen zu einem informellen Austausch. Zwei Pastoren werden nicht die Arbeit von dreien übernehmen können, deshalb wird sich vieles für die Kirchenmitglieder verändern. „Wir müssen schauen, was gut klappt und was nicht, um dann gegebenenfalls an den Stellschrauben zu drehen und etwas verändern“, sagt Anja Kapust. Im Dezember finden Gemeindeversammlungen zum Fusionsprozess statt, wo jedes Kirchenmitglied auch seine Anträge stellen kann:
10. Dezember 2023 in Nordhackstedt nach dem Gottesdienst um 10 Uhr
17. Dezember 2023 in Großenwiehe nach dem Gottesdienst um 10 Uhr
17. Dezember 2023 in Medelby um 15 Uhr vor dem Gottesdienst
Quelle - SHZ Helga Böwadt
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