Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Ansicht zum Drucken öffnen
 

Stirbt das Skat-Spiel? Nicht in Schafflund!

28. 01. 2023

Sonnabendabend vor 60 Jahren, das Fernsehen war wenig verbreitet. Es ist Zeit für den Kartenklub. Die Frauen spielten Canasta oder Doppelkopf, die Männer kloppen am Nebentisch Skat.
Kloppen im wahrsten Sinne des Wortes, wurde die gewinnbringende Karte zum entscheidenden Stich gern mit voller Kraft auf den Tisch gebracht. Der Einsatz war ein halber Pfennig pro Punkt, die Groschen wurden direkt über den Tisch geschoben. Solche privaten Kartenklubs waren zahlreich, in Stadt und Land. Offensichtlich sind sie weniger geworden, vor allem für das Skatspiel. Ich bin mit Skat groß geworden, das Spiel hat mich durch die Schul- und Studienzeit hindurch begleitet. Bald verloren wir uns aus den Augen, dieses alte Kartenspiel und ich. Dabei ist der Reiz des Spiels eigentlich groß. Eine Mischung aus Strategie, Taktik und Glück, in jedem Spiel immer wieder neu. Wo ist sie geblieben, die Leidenschaft für das Skatspiel?
Riesbriek ist ein 200-Seelen-Dorf in der Gemeinde Lindewitt, die Einwohner waren vielfach in einem der vielen privaten Kartenklubs, in denen die Frauen Doppelkopf und die Männer Skat spielen: der feine Klub, der tägliche Klub, der Gelegenheitsklub, sogar der Klub der Klublosen wurde verzeichnet.
Hans-Arthur Jensen ist leidenschaftlicher Skatspieler, spielt wann und wo er kann. In den Klubs des Dorfes fehlt es nun an Männern, sie sind schlichtweg weggestorben. „Die Fruunslüüd sind nachgeblieben und nun spielen wir zusammen Doppelkopf“, erzählt Hans-Arthur Jensen. Dabei könne man zumindest ein bisschen schnacken, was beim Skat schwer möglich sei. Der 81-jährige weicht nun aus nach Schafflund, wo Martin Jensen vor sechs Jahren den Skatklub „Schafflunder Asse“ ins Leben gerufen hat. Hier finden sich 50 Skatspieler aus dem Ort und der Umgebung, von Flensburg bis Niebüll, zusammen. „Unsere Jüngste wurde gerade 50“, beschreibt Jensen den Altersschnitt. Zweimal wöchentlich trifft man sich im Bürgerhaus und spielt nach den Regeln des Deutschen Skatverbandes. In der Pause gibt es Kaffee und Kuchen, es bleibt Zeit zum Schnacken.

Kartenspiel bis in die 2. Bundesliga

Aber Skat hat noch eine andere Facette, eine leistungsorientierte. Skatvereine sind in Verbänden organisiert, spielen von der Bezirks- bis zur Bundesliga. Martin Jensen ist für die Lecker Skatfüchse in der 2. Bundesliga aktiv, Detlef Liebenow aus Kleinwiehe im Flensburger Verein „SC Die BoA“ und ist mit seiner Vierer-Mannschaft gerade von der Verbands- in die Oberliga aufgestiegen. Für Liebenow steht der Spaß am Spiel weiterhin im Vordergrund. „Wir haben aber Kollegen im Verein, die können dir heute noch aufzählen, welches entscheidende Blatt sie auf einem Turnier vor sechs Monaten hatten“, weiß er zu berichten.
Eines bleibt augenfällig: An den Skattischen sitzen vorwiegend gereifte Männer, von Jugend keine Spur. Michaela Simsek aus Lübeck ist zuständig für die Jugendarbeit im Verband. „In Hamburg und Schleswig-Holstein findet sie im Moment faktisch nicht statt“, bekennt sie.

 

Quelle - SHZ Reinhard Friedrichsen

 

Bild zur Meldung: Stirbt das Skat-Spiel? Nicht in Schafflund!