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Amt Schafflund schafft neue Flüchtlingsunterkünfte

Schafflund, den 15. 04. 2022

Zurzeit sind 36 Personen untergekommen


Als die Mitglieder des Amtsausschusses Schafflund auf ihrer letzten Sitzung im Dezember vergangenen Jahres über Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge und Asylbewerber debattierten, ahnte niemand, dass nur wenige Monate später der Ausbruch des Krieges in der Ukraine zu extremen Strömen von Vertriebenen und Flüchtenden innerhalb Europas führen würde.
Angesichts dieser Sachlage zeigte sich Amtsvorsteher Wilhelm Krumbügel dankbar für die große Hilfsbereitschaft innerhalb der Bevölkerung. Die amtsweite Spendenaktion habe super funktioniert, und die Bereitschaft, ukrainischen Flüchtlingen privaten Wohnraum zur Verfügung zu stellen, sei sehr hoch.
Zurzeit seien 36 Personen im Amtsbereich untergekommen, erläuterte der Leitende Verwaltungsbeamte Jörg Hauenstein. Aber er verwies eindringlich auf die derzeit dynamische Entwicklung: „Sobald Menschen aus den Puffereinrichtungen den Kommunen zugewiesen werden, haben wir eine Unterbringungsverpflichtung – und der Vorlauf beträgt zwei bis vier Tage, möglicherweise auch noch kürzer.“
Sollten regelrechte Wellenbewegungen einsetzen, müssten notfalls öffentliche Einrichtungen belegt werden, vorzugsweise solche mit sanitären Einrichtungen und Küche. Auf der Suche nach einer Fläche mit Baurecht zur Aufstellung von Containern konnte Bürgermeister Michael Schulz in Großenwiehe einen geeigneten Standort finden.

Container oder selber bauen?

Am Wendehammer der Stichstraße neben dem Pastorat werden kurzfristig drei Wohncontainer mit Sanitäranlagen und Küche aufgestellt. „Wenn die Fundamente gegossen sind, könnten sie Ende April bezogen werden“, sagte Schulz. Um zügig die Wohnraumsituation des Amtes für Flüchtlinge zu verbessern, wurde auf der letzten Sitzung ein Investorenmodell favorisiert. Nach diesem Modell wäre das Amt mit dem Investor einen Mietvertrag über 10 bis 15 Jahre eingegangen, einschließlich Hausmeistertätigkeit. Angedacht war eine Verteilung von jeweils zehn Wohnungen im Süden und in der Mitte des Amtes und fünf im Norden – den Bevölkerungszahlen entsprechend.
Nach lebhafter, kontroverser Diskussion verabschiedete man sich nun wieder davon. „Das gesamte Verfahren ist komplizierter als gedacht. Und am Ende stehen wir nach zehn Jahren wieder vor dem gleichen Problem“, argumentierte Bürgermeisterin Anja Stoetzel. „Wir sollten überlegen, selbst zu bauen.“
Doch für den Vorschlag, als Amt Wohneinheiten zu bauen, ergab sich keine Mehrheit. Stattdessen beschloss man mit großer Mehrheit, die Beschaffung von Wohneinheiten verpflichtend an die Teilregionen zu übergeben – Nord, Mitte und Süd. „Am Ende dieses Prozesses soll das Angebot der Vermietung von adäquatem Wohnraum an das Amt stehen“, heißt es in dem Beschluss, wobei auch hier ein Zeitrahmen von 10 bis 15 Jahren anvisiert wird mit der Möglichkeit, eventuell später diese Wohnungen in Sozialwohnungen umzuwandeln. Bürgermeister Thomas Jessen aus Osterby konnte dem Modellwechsel positive Seiten abgewinnen: „Wir bekommen jetzt Geschwindigkeit hinein. Jeder kann in seinem Raum eigene Entscheidungen treffen.“

 

Quelle - SHZ Helga Böwadt

 

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