Der Breitbandausbau im Amt Schafflund nimmt Fahrt auf
Bis Mitte 2023 sollen alle Haushalte, die sich für einen Anschluss entschieden haben, mit Glasfaser versorgt sein
Es ist geschafft: Mit einem symbolischen Spatenstich gab der Breitbandzweckverband im Amt Schafflund (BBZVIAS) das Startsignal zum Ausbau der Glasfaserinfrastruktur in der Region. Während die Feierlichkeiten in Anwesenheit aller Projektpartner auf dem Amtsparkplatz abliefen, rollten in Böxlund bereits tatsächlich die Bagger an, um das Glasfaserkabel unter die Erde zu bringen.
Einige Hürden standen im Weg
Verbandsvorsteher Wilhelm Krumbügel war sichtlich erleichtert: „Ja, es hat gedauert, aber nun ist es soweit.“ Erst im April diesen Jahres hatte sich die Verbandsversammlung dazu entschlossen, den geförderten Breitbandausbau in der Ausprägung einer Wirtschaftlichkeitslückenförderung an die Breitbandversorgung Schafflund GmbH (BVS) zu vergeben, die sich in dem europaweiten Wettbewerb durchsetzen konnte. Doch bis es dazu kam, waren etliche Hürden zu überwinden, unter anderem wurde ein Wechsel vom Betreiber- zum Wirtschaftlichkeitslückenmodell notwendig.
2017 hatten sich die amtsangehörigen Gemeinden Böxlund, Großenwiehe, Lindewitt, Nordhackstedt und Schafflund zum BBZVIAS zusammengeschlossen, um eine flächendeckende Breitbandversorgung zu schaffen. „Aus heutiger Sicht hat sich gezeigt, wie bedeutsam ein stabiles Netz insbesondere während der Pandemie sowohl für die Bürger als auch für Gewerbetreibende ist“, meinte Wilhelm Krumbügel in seinem Rückblick. Dass es trotz vieler Probleme in den Jahren zuvor nun zu einem erfolgreichen Planungsabschluss gekommen sei, läge nicht zuletzt an Jörg Hauenstein, Leitender Verwaltungsbeamter des Amtes: „Bei ihm sind alle Fäden zusammengelaufen. Was er geleistet hat, war enorm.“ Wichtiger Schritt für den ländlichen Bereich
Zu den geladenen Gästen gehörten unter anderem Dr. Andrea Schrage-Möller aus dem Wirtschaftsministerium, Geschäftsführer Richard Krause vom Breitbandkompetenzzentrum in Kiel und Vertreter der „atene Kom“ aus Berlin. Bundestagsabgeordnete Petra Nicolaisen, gleichzeitig Bürgerin der Nachbargemeinde Wanderup, wies auf die Bedeutung eines Breitbandhochgeschwindigkeitsnetzes hin: „Es gehört an die erste Stelle, um gleichwertige Lebensverhältnisse im ländlichen Bereich zu schaffen.“ Und diese sind nun im Amtsbezirk Schafflund zum Greifen nah. Matthias Fischer, Geschäftsführer des BVS, geht davon aus, dass bis Mitte 2023 alle Haushalte und Geschäftsleute, die sich für den Anschluss entschieden haben, mit Glasfaser bis ins Haus versorgt sind. Das gelte sowohl für das geförderte Gebiet als auch für die Orte, in denen ein eigenwirtschaftlicher Ausbau erfolge.
350 Kilometer Glasfaserkabel
Im Bereich des geförderten Ausbaus nennt er eindrucksvolle Zahlen: 200 Kilometer Leerrohre, 100 Kilometer Trassen und 350 Kilometer Glasfaserkabel. Das Vergabevolumen beträgt rund 5,72 Millionen Euro nur für die Wirtschaftlichkeitslückenförderung, wobei der Eigenanteil des Zweckverbandes mit rund 1,8 Millionen (25 Prozent) zu Buche schlägt. Dirk Moysich, Geschäftsführer der „net group Flensburg“, vermarktet den Breitbandanschluss unter dem Namen „komflat“ und nannte den Prozess im Amtsbereich einen „vollen Erfolg“. „Wir mussten nicht groß erklären, warum man einen Glasfaseranschluss braucht, es ging mehr um die Frage: Wann kommt er?“
Mit einer Quote von 70 Prozent seien 2700 Verträge geschlossen worden. Für alle, die sich eventuell jetzt noch entschieden, gebe es ein Angebot über 399 Euro. Sven Schulze, Geschäftsführer der ausführenden Firma „civilTech“, erklärte, wie die Mammutaufgabe in der Praxis umgesetzt wird. Während der Start in Böxlund ganz im Norden erfolgt, beginnen die nächsten Tiefbauarbeiten im Süden in Lindewitt, danach arbeitet man sich bis zum Zentralort vor. Das kann, je nach Wetterlage, Anfang 2022 der Fall sein.
Quelle - SHZ Helga Böwadt
Bild zur Meldung: Der Breitbandausbau im Amt Schafflund nimmt Fahrt auf
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Glasfaser - Spartenstich (18. 08. 2021)
Spartenstich für den Glasfaserausbau.