Schnelles Internet für Schafflund
685 Haushalte sollen ans Glasfasernetz angeschlossen werden
Es war ein langer Weg, dazu mit einigen Umwegen. Nun aber konnte der Breitbandzweckverband im Amt Schafflund (BBZVIAS) endlich den Auftrag für den Ausbau mit Glasfaser in seinem Verbandsgebiet an die „Breitbandversorgung Schafflund“ vergeben. Dazu gehören die Außenbereiche der Gemeinden Böxlund, Schafflund, Nordhackstedt, Großenwiehe und Lindewitt. 588 Adressen mit 685 Haushalten sollen nun mit schnellem Internet versorgt werden. Die Kosten von enormen 7,15 Millionen Euro können nur durch öffentliche Förderung gestemmt werden. Bund und Land tragen 5,72 Millionen, die Verbandsgemeinden 1,43. Den Löwenanteil muss die Gemeinde Lindewitt 562 000 Euro übernehmen, da sie über die größte Zahl an Anschlussnehmern verfügt.
60 Prozent Anschlussquote
Aber bei dieser Maßnahme soll es nicht bleiben, die Kräfte werden gebündelt. Zeitgleich ist die BVS nun angetreten, alle Häuser im Amtsbereich Schafflund, die noch über keinen direkten Glasfaseranschluss verfügen, mit einem solchen zu versorgen. Nur: Die Menschen müssen es auch wollen! „Um dies wirtschaftlich umsetzen zu können, brauchen wir eine Anschlussquote von 60 Prozent“, sagt Geschäftsführer Matthias Fischer. Dann werde man alle weißen Flecken in den Ortschaften des Amtsgebietes mit Glasfaser versorgen.
Es entsteht dann ein vollkommen neues Netz mit einem Glasfaseranschluss direkt ins Haus. Betreiber wird das Telekommunikationsunternehmen „Komflat“ sein, das bereits in einigen Nachbargemeinden wie Handewitt oder Tarp tätig ist. Auch im Amtsbereich betreibt das Unternehmen bereits fast 400 Anschlüsse vorwiegend in Neubaugebieten.
Das Netz bietet dann eine unbegrenzte Leistungsfähigkeit, derzeit sind 1000 Mbit/s Download möglich. Welche Geschwindigkeiten und welche Datenmengen zukünftig bewältigt werden müssen, vermag wohl heute niemand zu sagen. Aber Homeoffice und -schooling haben wohl schon einen Vorgeschmack gegeben. „Die Zukunft ist schon da, mit Glasfaser“, vermerkt der Leitende Verwaltungsbeamte Jörg Hauenstein. Um die Entscheidung für Hausbesitzer zu erleichtern, hält man ein besonderes Angebot bereit. Wer sich bis zum 28. Juli für einen Glasfaseranschluss entscheidet, erhält diesen kostenfrei bis ins Haus gelegt. Auch die Anschlussgebühr wird erlassen und sollte ein bestehender Vertrag noch eine Restlaufzeit haben, kann man für diese Zeit den neuen Anschluss kostenfrei nutzen. Später muss man für einen Anschluss tief in die Tasche greifen. „Auch wenn jemand mit seinem Anschluss im Moment zufrieden ist, sollte er bedenken, dass seine Möglichkeiten absolut begrenzt sind“, betont Fischer.
Zeitplan bis Ende 2022
Die Vermarktung startet nun mit einer Postwurfsendung. Wenn sie erfolgreich verläuft, soll sofort mit den Arbeiten gestartet werden. „Bei unseren Partner-Tiefbauunternehmen sehen wir gerade in Nachbargemeinden, dass es stramm vorangeht“, zeigt sich Bernd Nissen, ebenfalls Geschäftsführer der BVS, optimistisch für einen zügigen Ausbau. „Wir wollen gern Ende 2022 mit allem fertig sein.“
Auch Wilhelm Krumbügel, Vorsteher des Zweckverbandes, teilt diesen Optimismus. „Die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, wie kooperativ die BVS das ganze Unternehmen auf die Beine gestellt hat.“
Quelle - SHZ rfr