Die Amtsverwaltung Schafflund wird digital
„Regisafe“ soll allen Berechtigten den leichten Zugang zu Unterlagen ermöglichen
Papierlastige Verwaltungsvorgänge und eine EDV mit uneinheitlichen Datei-Ablagen, dies soll in der Amtsverwaltung Schafflund bald der Vergangenheit angehören. Es kommt ein zentrales digitales System, das fit für die Zukunft sein soll.
Anstoß ist das Online-Zugang-Gesetz, das jedem Bürger ab Anfang 2023 ermöglichen soll, Verwaltungsleistungen wie etwa die Anmeldung eines Hundes online vorzunehmen. „Die zu bewältigenden Datenmengen werden zunehmen, die Digitalisierung der Gesellschaft wird die Verwaltung weiter herausfordern“, stellt Robert Städter dazu fest. Der Diplom-Betriebswirt ist seit einigen Monaten in der Verwaltung für Organisation und Digitalisierung zuständig.
Daher wird das Amt Schafflund ein Dokumenten-Management-System namens „Regisafe“ einführen, das nach Vergleich verschiedener Angebote die Anforderungen an ein zukunftssicheres System erfüllen soll. „Es soll zum digitalen Herz-Kreislauf-System des Amtes Schafflund entwickelt werden“, erläutert Städter. So soll beispielsweise die Ablage sachlogisch erfolgen und eine ausgeklügelte Suchfunktion allen Berechtigten den leichten Zugang zu Unterlagen ermöglichen. Die Kosten für die Einführung, die im Sommer 2022 abgeschlossen sein soll, werden bis zu 50 000 Euro betragen.
Im Haushalt ist dies eine der wenigen Investitionen, die in diesem Jahr vorgenommen werden. Da die Polizeistation als Mieter im Amtsgebäude gerade ausgezogen ist, ist nun für eine gewisse räumliche Entspannung gesorgt. Allerdings müssen zunächst Malerarbeiten durchgeführt, die veraltete Elektrik auf einen zeitgemäßen technischen Stand und Neuanschaffungen an Büromöbeln vorgenommen werden. Dies wird 120 000 Euro verschlingen. Ansonsten bleiben die Personalkosten mit 1,8 Millionen der Hauptkostenpunkt des gut drei Millionen Euro starken Haushalts.
Fünf Millionen Euro Festgeld für drei Jahre zu 0,00 Prozent als gute Geldanlage zu bezeichnen erscheint wohl befremdlich. Aber die Zeiten haben sich in der Zinspolitik der vergangenen Jahre geändert. Für Kämmerer Sönke Renger war es die Möglichkeit, die Zahlung von Strafzinsen zu vermeiden. „Sicherheit geht vor Rendite“, sagt er mit einem Seitenblick auf 53 Kommunen, die nun nach der Insolvenz der Greensill Bank in Bremen um ihre Einlagen bangen müssen. In diesem Jahr rechnet er mit Strafzinsen von 70 000 Euro. Die Banken haben schlichtweg wenig Interesse an hohen Einlagen. Das gemeinsame Konto der 13 amtsangehörigen Gemeinden ist seit einiger Zeit gut gefüllt. Allein sieben von ihnen stehen finanziell so gut da, dass sie in die Finanzausgleichsumlage für schlechter gestellte Gemeinden einzahlen müssen. „Eigentlich könnten wir das Geld auch im Tresor lagern und statt Strafzinsen zu zahlen auch zwei Sicherheitskräfte davor positionieren“, meint Renger scherzhaft, zumal sich diese Last noch erhöhen kann.
Abnehmen kann diese Finanzdecke möglicherweise 2022. Allein vier Feuerwehrfahrzeuge, für die Wehren Schafflund, Schobüll, Nordhackstedt und Jardelund-Böxlund, sollen bestellt werden. Nach Abzug der öffentlichen Fördergelder stehen dann immer noch 700 000 Euro auf der Rechnung, „für die wir dann wohl keine Kredite aufnehmen werden“, ergänzt Renger.
Weitere Anschaffungen für 50 000 Euro sind ein Satz Gerätschaften für die technische Hilfeleistung für die Feuerwehr Großenwiehe, zwei Chemikalien-Schutzanzüge für die Wehr Nordhackstedt sowie für die Brandschutzerziehung in den Schulen und Kitas ein Rauchhaus. Wehrführer Rainer Hübel aus Meyn, der den Arbeitskreis „Beschaffung“ leitet, möchte damit den Kindern deutlich machen, dass „nicht das Feuer tötet, sondern der Rauch.“
Quelle - SHZ Reinhard Friedrichsen
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