Ein Konzert aus allen vier Ecken
Musiker aus der Region traten in der Schafflunder Mehrzweckhalle vor 130 Gästen auf
Das Viereckenkonzert erwies sich als Win-Win-Situation für alle Seiten. Die Gemeinde Schafflund hatte eingeladen, um einerseits Künstler aus der Region zu unterstützen, andererseits den eigenen Bürgern ein kulturelles Highlight zu präsentieren. Nach langer Durststrecke konnten die Musiker endlich wieder vor leibhaftigen Menschen auftreten – wenn auch unter besonderen Bedingungen. Dafür erhielten die Schafflunder viel Dankbarkeit von Jonny Möller, Allroundmusiker und Organisator des musikalischen Parts, kurz und knapp so beschrieben: „Wir wollen einfach mit unserem Publikum zusammen sein.“
Doch es ging auch um die finanziellen Einbußen des vergangenen Jahres, deshalb freute er sich riesig, für die Musiker und Techniker einen dicken Scheck entgegenzunehmen. 1950 Euro waren aus Eintrittsgeldern zusammengekommen, doch die Gemeinde hatte zusätzlich Spender gewinnen können: Thore Feddersen, Sonnenenergie Osterhof, L-Projekt, Nospa, Schafflunder Wärme, SH Netz AG, Sportverein, Bürgerverein, Gemeinde und Privatpersonen. So kamen nochmals stattliche 5820 Euro zusammen, die Bürgermeisterin Constanze Best-Jensen übergeben konnte.
Die Künstler hatten sich in der großen Mehrzweckhalle gut verteilt – auf kleine Bühnen in allen vier Ecken. Mit großem Abstand untereinander saßen auch die Besucher auf ihren zuvor festgelegten Plätzen. Bereits beim Kauf der Karten hatte Organisatorin Martina Marczyschewski die Personalien aufgenommen und Infos über das Hygienekonzept ausgegeben. Zehn Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und weitere Ehrenamtler achteten penibel auf die Einhaltung der Einbahnstraßen und die Maskenpflicht auf den Wegen. Die 130 Gäste konnten die Bestätigung des Gesundheitsamtes des Kreises bezüglich des Hygienekonzepts einsehen. Viele waren gut eingemummelt, denn die geöffneten Türen sorgten für eher kühle Abendluft. Auch mit Getränken und Knabbereien hatten sich viele selbst eingedeckt – beste Voraussetzungen für einen unterhaltsamen Abend.
Jonny Möller eröffnete den Reigen mit dem plattdeutschen „Freesenhoff“ von Knut Kiesewetter, gab dann das Zepter weiter an seinen „Spielgefährten“ Olaf Senkbeil, der für den Klassiker „Die weißen Tauben sind müde“ und das berührende „You raise me up“ viel Applaus erhielt. Dass außer kräftigem Klatschen und einem Wippen mit den Füßen keine weiteren Temperamentsausbrüche erlaubt waren, spürte vor allem Marco Sommer, ist er es doch eher gewohnt, auf seiner Steirischen Harmonika bayerische Lebensfreude zu versprühen und mit Küstenpop zum Mitsingen und Tanzen zu animieren.
Ähnlich erging es dem Hamburger Duo „Nervling“, aber der Funke sprang dennoch sofort über, sobald Moira Serfling quietschvergnügt und mit toller Stimme über ihre kleine Bühne wirbelte und zusammen mit Tom Baetzel alle Register ihrer musikalischen Bandbreite zog. Heimvorteil konnte Kerstin Bogensee natürlich für sich verbuchen, offensichtlich saßen viele Fans der Höruperin im Publikum und lauschten den Liedern über das Leben wie „LebensWert“ oder „Lebenskarussell“.
Ein wahres musikalisches Feuerwerk entfachten Georg Schroeter und Marc Breitfelder, die bereits ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum gefeiert haben. Schroeters Blues-Stimme und Pianospiel und das überragende virtuose Mundharmonika-Spiel Breitfelders lösten Gänsehaut pur aus – und häufigen spontanen Zwischenapplaus.
Zum Abschluss ging es noch einmal richtig zur Sache, als sie im Zusammenspiel mit dem Duo „Nervling“ und dem Saxophonisten Jonny Möller eine „Session“ der besonderen Art lieferten, so dass sich das disziplinierte Publikum zwar im Zaum halten konnte, aber rundum strahlte und ohne Ende Beifall klatschte.
Quelle - SHZ Helga Böwadt
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