Wie viel Aufwand hat die Beauftragte für Gleichstellung?
Das Amt Schafflund hat nach mehr als zehnjähriger Vakanz wieder eine Gleichstellungsbeauftragte. Britta Späth aus Hörup wurde in dieses Amt auf ehrenamtlicher Grundlage bestellt. Sie hat Sozialarbeit studiert und ist den Bürgern als Koordinatorin des Familienzentrums Schafflund seit fünf Jahren aus vielen Veranstaltungen bereits bekannt.
Zuvor gab es allerdings Diskussionen. Utta Weißing, frühere Gleichstellungsbeauftragte in Schafflund und heutige in der Gemeinde Harrislee, hatte in einer umfassenden Eingabe gefordert, die Entscheidung über die Besetzung dieser Stelle zurückzustellen. Als Gründe führte sie an, das geforderte Qualifikationsprofil entspreche nicht den tatsächlichen Aufgaben einer Gleichstellungsbeauftragten. Zudem könnten diese, wenn sie denn ernst genommen werden, nur in einem angemessenen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis erfüllt werden. „Die neue Gleichstellungsbeauftragte hat viele anspruchsvolle Aufgaben, aber unter diesen Voraussetzungen kaum eine Chance, diese auch nur halbwegs zu erfüllen“, ist Weißing überzeugt.
Einige Vertreter des Ausschusses konnten sich den Begründungen durchaus anschließen. Allerdings gibt es bei weniger als 15.000 Einwohnern keine Verpflichtung zur Einstellung einer hauptamtlichen Gleichstellungsbeauftragten. Das Amt Schafflund hat 12.700 Einwohner. Letztlich verständigte man sich einvernehmlich darauf, am Jahresende 2020 die Gleichstellungsarbeit kritisch aus allen Blickrichtungen zu überprüfen. „Sollte sich herausstellen, dass die angemessene Erfüllung der Aufgabe unter den gesteckten Rahmenbedingungen nicht möglich ist, werden wir geeignete Änderungen herbeiführen“, sicherte Amtsvorsteher Wilhelm Krumbügel zu.
Der Spannungsbogen, den ein Amtshaushalt erzeugt, ist in der Regel als eher flach zu bezeichnen. Allein die sehr starke Steigerung der Amtsumlage erzeugt bei den Gemeinden im Amt Schafflund dann doch größte Aufmerksamkeit, sie steigt von 1,8 auf 2,2 Millionen Euro.
Ein gewichtiger Grund für diesen Anstieg liegt in einem neuen Berechnungsschlüssel für die Versorgungsausgleichkasse der Beamten, bei der die Gemeinden mit einer Umlage beteiligt sind. Bislang wurden für die Berechnung über Jahrzehnte immer die aktiven Beamten der Amtsverwaltung herangezogen, nun auch die Pensionäre. Da sich dabei herausgestellt hat, dass gegenwärtig mehr pensionierte als aktive Beamte leben, führt dies nun zu einer zusätzlichen Belastung der Amtskasse von 106.000 Euro. Weiterhin steigen die Personalkosten durch zusätzliche Einstellungen um 58.000 Euro auf 1,65 Millionen Euro.
Insgesamt hat der Finanzhaushalt ein Volumen von 2,77 Millionen Euro. Investitionen sind nicht geplant, zumal das Amt bis auf das Feuerwehrwesen kaum noch Aufgabenfelder bewirtschaftet, die solche erfordern könnten.
Die Gebietsgemeinschaft Grünes Binnenland plant zur Förderung des Fremdenverkehrs die Erstellung eines Wanderkartensets, das sowohl analog als auch digital zur Verfügung stehen soll. Auch nach öffentlicher Förderung verbleiben immer noch eigene Kosten über 25.000 Euro. Der Amtsausschuss beschloss, sich wie beantragt mit 1250 Euro an dem Projekt zu beteiligen.
Einige Veränderungen gibt es beim Personal der Verwaltung. Die Finanzabteilung erhält eine neue Stelle, die der Flüchtlingskoordinatorin wird um fünf Stunden in der Woche aufgestockt und die Stelle des arabischen Sprachmittlers gestrichen.
Text - SHZ Reinhard Friedrichsen