Mit dem E-Mobil durch das Amt
Reinhard Friedrichsen Schafflund „Es scheint sich bei Ihnen im Amt gut leben zu lassen. Die Menschen hier werden älter.“ Diese Erkenntnis zur Anzahl von Einwohnern über 80 Jahren im Amt Schafflund war nur ein Gesichtspunkt, den Sozialplanerin Rotraud Rasch vom Fachdienst Gesundheit des Kreises dem Amtsausschuss mit der Vorstellung der digitalen Fortschreibung des Sozialberichtes darlegen konnte.
Die Daten und Werte dieses Berichtes sollen die Gemeinden bei ihren Planungen zu sozialen Themenfeldern unterstützen. Für das Amt Schafflund bleiben viele Erkenntnisse positiv. So hat es mit 160 die größte Anzahl an Krippenplätzen, die Arbeitslosenquote ist mit 3,6 Prozent niedrig. Aber nicht alle Zahlen lassen eindeutige Schlussfolgerungen zu. So hat man bei Einschulungsuntersuchungen die wenigsten Verhaltensauffälligkeiten aufzuweisen, gleichzeitig aber die höchste Zahl an Schulbegleitungen, und dies steigend. Eine mögliche Erklärung dafür: im Amtsgebiet werden die meisten heilpädagogischen Maßnahmen im Vorschulalter des Kreises durchgeführt und führen so von Beginn an zu einer Schulbegleitung.
Völlig unbefriedigend ist die Tatsache, dass zur Pflegequote keine aktuellen Zahlen vorliegen, da das Statistische Landesamt die Zahlen aus 2017 nicht liefern kann. „Es ist schwierig für uns zu planen, wenn keine Zahlen vorliegen“, sagte Rasch. Die Quote werde steigen, aber in welchem Maße?
„Wir wollen ein Portal schaffen, wo der Bürger die Dienstleistungen der Verwaltung online abrufen kann. Ein Antrag auf einen Fischereischein muss dann innerhalb von 24 Stunden zum Ergebnis führen.“ Diese klare Zielsetzung des Leitenden Verwaltungsbeamten Jörg Hauenstein ist ohnehin die Forderung des „Online-Zugangsgesetzes“, das bis Ende 2022 von den Gemeinden umzusetzen ist. Dazu müssen erst einmal alle Geschäftsprozesse der Verwaltung digitalisiert werden. „Wir sind noch teil-analog oder schon teil-digital, je nach Sichtweise“, beschreibt Hauenstein die Ausgangslage. Nun wird das Amt eine Fachfirma einbeziehen, die bereits mehrere große und kleine Verwaltungen unterstützt. Die Kosten werden für den Zeitraum von vier Jahren 21.750 Euro betragen. Auf Bedenken von Bürgermeister Arno Asmus aus Wallsbüll muss allerdings sichergestellt sein, dass eine Kostenexplosion ausgeschlossen ist.
Auf dem Amtsparkplatz ist das E-Mobil des Vereins „Wir machen e-mobil“ stationiert. Dies führte zur Idee, dass Mitarbeiter der Verwaltung ihre Dienstfahrten während des Tages damit ausführen könnten, statt ihre privaten Autos nutzen zu müssen. So werden nun vier Mitarbeiter im Verein angemeldet werden. Auf Hinweis von Bürgermeister Asmus soll allerdings genau beobachtet werden, ob sich diese Maßnahme vernünftig wirtschaftlich darstellt, da die Gebühren für das E-Fahrzeug nach zeitlicher Nutzungsdauer berechnet werden.
Auf Antrag der Gemeinde Jardelund hatte der Haupt- und Finanzausschuss empfohlen, das deutsch-dänische Grenzfest 2020 (100 Jahre Grenzziehung) mit 1000 Euro finanziell zu unterstützen. Nach rechtlicher Prüfung durch Jörg Hauenstein musste Amtsvorsteher Wilhelm Krumbügel nun bekannt geben, dass diese Beschlussempfehlung so nicht durchführbar ist, da die Unterstützung von kulturellen Veranstaltungen nicht zu den Aufgaben eines Amtes gehöre. „Wir hätten diesen Zuschuss gern gegeben, auch als Symbol unserer Haltung gegen den Wildschweinzaun und für ein Zusammenwachsen über die Grenze“, fügte Krumbügel hinzu.
Nach einigen Jahren ohne Gleichstellungsbeauftragte wurde entschieden, diese Stelle wieder auszuschreiben. Dazu wird derzeit ein Anforderungsprofil entwickelt.
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