Bushaltestelle statt Kreisel
Der Kreisverkehr liegt auf Eis, „nachdem uns die Kosten um die Ohren geflogen sind. Nun wollen wir zumindest eine Teilplanung umsetzen“. Schafflunds Bürgermeisterin Constanze Best-Jensen meinte damit den Neubau einer Bushaltebucht, die sich unmittelbar an den geplanten Kreisel anschließen soll.
Ein Grund liegt darin, dass inzwischen ein Förderbescheid über 12.500 Euro eingegangen ist, den die Gemeinde ausnutzen möchte. Selbst als isolierte Maßnahme wird sie als sinnvoll erachtet, denn bislang halten die langen Gelenkbusse auf der Fahrbahn und stellen so ungewollt eine Gefahrenquelle dar. „Das Konzept eines haltenden Busses auf der Straße war früher als Verkehrsberuhigung gedacht. Bei einer solch hohen Taktung wie beim Schnellbus ist dies allerdings untauglich“, gab Best-Jensen zu bedenken. Entweder staue sich der Verkehr über die zurückliegende Kreuzung oder, viel schlimmer, Autos überholten den Bus mit hoher Geschwindigkeit auf der viel befahrenen Bundesstraße. Die Kosten für die Haltestelle werden vom Planungsbüro auf 85.000 Euro geschätzt. Best-Jensen hofft, dass die Ausschreibungsergebnisse nicht wieder, wie beim Kreisel, unangenehme Überraschungen bringen. Die Gemeindevertretung stimmte dem Bau bei zwei Gegenstimmen zu.
„Heute haben wir eine Vielzahl ländlicher Gemeinden, die ein Quartierskonzept aufgestellt haben. Schafflund hat dies als erste Gemeinde angeheizt.“ Gerrit Müller-Rüster von der Beratungsgesellschaft Treurat und Partner sprach Schafflund diesbezüglich eine Vorreiterrolle zu, dass es dieses Konzept bereits für einen Teil der Gemeinde umgesetzt hat. Nun soll mit der Westerheide der Südwesten Schafflunds ebenfalls ein solches Konzept erhalten. Einbezogen werden dort zusätzlich die Schule und das Schwimmbad. Für die Bürger bedeute dies, dass sie für ihre Häuser eine Energieberatung und für energetische Sanierungen einen Zuschuss von 2000 Euro erhalten können. Da die Erstellung eines solchen Konzeptes mit 85 Prozent bezuschusst wird, rechnet man in der Gemeinde mit eigenen Kosten von 7000 Euro. In entsprechenden Veranstaltungen sollen die Bürger über verschiedene Möglichkeiten informiert werden.
In bislang 20 Veranstaltungen und Workshops unter Beteiligung sehr vieler Bürger wurde ein umfassender Dorfentwicklungsplan erstellt. „Ein sehr rundes Konzept, das wir nun für unsere Gemeinde vorliegen haben“, urteilte Best-Jensen. Das Ergebnis sind 26 Projekte, die erarbeitet wurden, darunter 15 Schlüsselprojekte, die mit öffentlichen Fördermitteln bedacht werden können. Diese Ergebnisse werden in einer Einwohnerversammlung am 17. Juni vorgestellt.
In weiteren Beschlüssen wird dem Handels- und Gewerbeverein ein Zuschuss von 2000 Euro für die Erneuerung der Weihnachtsbeleuchtung im Dorf gewährt, an der Dänischen Schule soll ein Halteverbotsschild im Bereich der Bushaltestelle aufgestellt werden, da die Schulbusse dort durch parkende Autos stark behindert werden.
Für die Grund- und Gemeinschaftsschule konnte Verbandsvorsteher Volkert Petersen erfreut berichten, dass die neue Heizungsanlage im ersten Jahr Einsparungen von 17.000 Euro erwirtschaftet habe. Auch die Tatsache, dass das Schwimmbad für das Schulschwimmen gut genutzt werde, sehe er positiv. Erschreckend sei allerdings, dass durchschnittlich die Hälfte der Schüler, die die Grundschule verlassen, nicht schwimmen könnten. „Es ist unverantwortlich, wie sich die Eltern hier teilweise aus der Pflicht stehlen und es einfach der Schule überlassen“, sagte er. Schließlich gebe es auch das Angebot des Ferienschwimmens durch die DLRG.
Am 22. Mai wird der Seniorenbeirat neu gewählt. Die Vorsitzende Heidi Schneidewind wird nach neun Jahren nicht wieder kandidieren. Für die sechs Sitze im Beirat werden noch Kandidaten gesucht. „Senioren können ihre Belange hier bestens selbst steuern“, warb Best-Jensen für ein Engagement.
Text - SHZ Reinhard Friedrichsen