Neue Pastorin der dänischen Kirchengemeinde
Helga Böwadt Wallsbüll Alena Strelow ist am Ziel ihrer Wünsche. Seit Jahresbeginn ist sie die neue Pastorin der dänischen Kirchengemeinde von Wallsbüll, Schafflund, Medelby und Großenwiehe. Noch wohnt die 26-Jährige allein in dem riesigen Pastorat in Wallsbüll, doch sobald ihr Lebensgefährte in der Nähe eine Arbeit als IT-Produktentwickler gefunden hat, wird ihr Single-Dasein beendet sein.
Zurzeit ist Strelow rundum beschäftigt und widmet sich mit Begeisterung ihren neuen Aufgaben. Der erste Gottesdienst, die erste Konfirmandenstunde – alles ist spannend und aufregend zugleich. Einen Teil ihrer Antrittsbesuche hat sie bereits absolviert. „Ich möchte für alle sichtbar sein“, sagt sie, deshalb bringe sie in die Schulen und Kindergärten ein Foto von sich mit und vor allem Infos zur Kontaktaufnahme. Ihr Wunsch: „Jeder soll sich an mich wenden können – auch ohne Probleme.“
Alena Strelow ist in Rendsburg aufgewachsen und wollte schon als kleines Kind jede Kirche von innen sehen. „Meine Oma sagte damals: Du wirst bestimmt mal Pastorin“, erzählt sie. Und als sie mit zwölf Jahren ihren Vater verlor, wurde die Verbindung zur dänischen Kirchengemeinde enger. Gleich nach ihrer Konfirmation engagierte sie sich auf Konfirmandenfahrten, leitete Workshops und eine Jugendgruppe.
Das waren intensive Erfahrungen: „Man lernt früh, Verantwortung zu übernehmen.“ Nach dem Abitur startete sie sofort durch: „Ich hatte immer das Ziel vor Augen, so schnell wie möglich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten zu können. Je jünger man ist, desto besser.“ Also studierte sie in Aarhus Theologie und schloss ihr Studium nach sechs Jahren erfolgreich ab. Anders als in der deutschen Pastorenausbildung folgte darauf kein Vikariat, sondern ein halbes Jahr Pastoralseminar mit einem fünfwöchigen Praktikum bei verschiedenen Pastoren. Wie unterschiedlich Gemeindeleben und Seelsorge sein können, hatte sie jedoch bereits zuvor während eines halbjährigen Praktikums in der Seemannskirche in Hamburg erfahren. „Wir sind zu den dänischen Schiffen gefahren und haben die Seeleute dort besucht, denn sie haben heute gar keine Zeit mehr, selbst in die Kirche zu kommen“, berichtet sie.
Als Alena Strelow vom Nordischen Weihnachtsmarkt in Hamburg erzählt, strahlen ihre Augen: „Ich stand am Kuchenbüfett und habe allen Besuchern die Jütländische Kaffeetafel erklärt. Weil ich Deutsch und Dänisch konnte, hatten wir richtig guten Umsatz.“
Zweisprachig aufgewachsen und durch die dänische Minderheit geprägt zu sein – vor diesem Hintergrund stand für Alena Strelow fest, sich um eine Stelle in Südschleswig zu bewerben. Das hat auf Anhieb geklappt, und nun ist sie voller Tatendrang, um ihre Vorstellungen zu verwirklichen. Neben den Amtshandlungen möchte sie vor allem die Nähe zu allen Gemeindemitgliedern suchen. „Wenn man mir erzählt, wer krank ist oder einen runden Geburtstag oder Hochzeitstag feiert, komme ich gern“, sagt sie. Sie würde gern eine Mini-Konfirmandengruppe gründen und „es wäre schon klasse, hier auch die Ressourcen der Jugendlichen zu erkunden und junge Eltern zu begeistern“.
Text - SHZ Helga Böwadt
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