Frischer Glanz fürs „Utspann“
Die Feuerprobe hatte das „Utspann“ in Schafflund bereits am 25. März beim großen Frühlingsball erfolgreich bestanden. Am Tag der offenen Tür im Landgasthof durften nun alle Besucher ihre Neugier befriedigen – und der Tenor war rundum positiv. „Alles ist hell, freundlich und modern, und es wirkt viel größer - wir sind ganz begeistert“, sagten Anna und Willi Petersen aus Unaften, die sich gerade den Blauen Salon, das Kaminzimmer, die Gaststube und den Saal angesehen hatten.
Drei Monate war das „Utspann“ komplett geschlossen. In dieser Zeit wurde das gesamte Haus umgekrempelt. „Ein Dorf braucht eine Gaststätte“, ist Geschäftsführerin Constanze Best-Jensen überzeugt. Deshalb hätten 22 ortsansässige Gesellschafter im Jahr 2014 das Gebäude erworben und sich nun entschlossen, es „in einem großen Wurf“ mit einem durchgehend regionalen Konzept fit für die Zukunft zu gestalten. Aus den eigenen Reihen der Gemeinde seien die meisten Handwerksbetriebe beauftragt worden, die Grundsanierung durchzuführen, und es sei eine „Top-Zusammenarbeit“ gewesen. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, bestätigte Innenarchitektin Wiebke Brendel, „alle hatten das Ziel, unser Gasthof soll schöner werden, sie haben selbst am Wochenende gearbeitet.“ Trotz des hohen Termindrucks sei die Zusammenarbeit aller angenehm gewesen, meinte auch Udo Bernack, der für die umfangreichen Elektroarbeiten verantwortlich zeichnete.
Einen neuen blau-weißen Strandkorb für den Eingangsbereich überreichten die Handwerksbetriebe als Dankeschön zur Wiedereröffnung. Darin nahmen Pächter Franz-Norbert Weinreich und seine Frau Heike gleich Platz – hatten jedoch angesichts der vielen Besucher kaum Zeit zur Entspannung, denn diese wurden mit Sekt und nordischen Tapas begrüßt und persönlich durch die Räume geführt, die mit Themen der Dorfgeschichte dekoriert wurden. Einige Besucher waren sehr überrascht, sich selbst auf alten Fotos wiederzuerkennen, die im Zimmer zur Schulgeschichte als Wandtapete erscheinen.
Normalerweise ist die Küche – das Herzstück der Gastronomie – für die Gäste ein Tabubereich, aber am vergangenen Sonnabend durfte man ausnahmsweise einen Blick hinter die Kulissen werfen. Voller Stolz erklärte Chefkoch Weinreich die vielen technischen Raffinessen der nagelneuen Einrichtung, beispielsweise die Wärmerückgewinnung bei der Geschirrspülmaschine. Küchenchefin Kathrin Thomi sprach für das gesamte Team: „Die Küche ist toll geplant, sehr strukturiert mit kürzeren Laufwegen – wir sind zufrieden und glücklich!“ Hier werden wie bisher Gerichte der gutbürgerlichen norddeutschen Küche entstehen, hergestellt aus Zutaten von Erzeugern aus der Region.
„Ich finde es großartig, dass ein Ort für seinen Gasthof kämpft“, sagte Tina Kuhlai, die sich als Tourismus-Trainerin um das Marketing kümmert und ganz aktuell einen neuen Internetauftritt konzipiert hat.
Text - SHZ böw
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