„Toller Steuermann des Kirchenschiffs“
Im Dezember vor 30 Jahren trat Frithjof Stahnke als Pastor seine erste Pfarrstelle in Nordhackstedt an – und ist bis heute geblieben. „Damals mit 28 Jahren war es nicht leicht für mich, ich habe eine ganze Zeit gebraucht. Und an meiner allerersten Weihnachtspredigt habe ich bis tief in die Nacht gesessen“, blickt er auf seine Anfänge zurück. Aber ein warmer, guter Strom von Seiten des Kirchengemeinderats habe ihn von Beginn an begleitet.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass eben dieser Kirchengemeinderat seinen Pastor mit einer Feier zum Dienstjubiläum überraschte. Karin Carstensen und Werner Hansen erinnerten an unzählige Amtshandlungen, viele interessante Bildungsfahrten und an die Dankbarkeit der Patienten, die von ihrem Pastor im Krankenhaus besucht wurden. „Wir schätzen deine ruhige, vermittelnde und fröhliche Art. Du bist ein toller Steuermann unseres Kirchenschiffes“, sagten sie und nahmen Bezug auf Psalm 91, den Konfirmationsspruch von Frithjof Stahnke: „Die Engel haben ihre Sache gut gemacht.“ Passend dazu überbrachte Bürgermeisterin Anja Stoetzel einen Rotwein der Marke „Engel Nr. 1“ – und hob die wertschätzende Beziehung zwischen Kirche und Gemeinde hervor, die unter anderem im Bau des gemeinsam genutzten Gemeindehauses zum Ausdruck komme.
Ein Pastor als Busfahrer – diese Besonderheit ist wohl einzigartig. „Die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen, das hast du wortwörtlich genommen“, meinte Anneliese Marsch aus Hörup, die ihren Pastor von Anbeginn aktiv begleitet und mit ihm am Steuer schon viele Reisen unternommen hat. Und auch die Kleinsten in der Kirchengemeinde lassen sich von Frithjof Stahnke begeistert mit dem großen Bus kutschieren. „Du bist ein Glücksfall für uns alle, als Ratgeber, Gesprächspartner und Seelsorger“, sprach Kita-Leiterin Meike Johannsen den Anwesenden aus der Seele. Warmherzigkeit, Bescheidenheit und Offenheit für Neues – diese Eigenschaften wurden von weiteren Gästen hervorgehoben, und kleine Anekdoten, wie die Vorliebe für Honig im Kaffee, ein Gläschen Rotwein am Ende des Tages und das Bekenntnis als Dortmund-Fan, brachten viele zum Schmunzeln.
„Heute geht es mir eigentlich besser als vor 30 Jahren“, sagte Pastor Stahnke. „Ich bin aufgrund der Erfahrung gelassener geworden und genieße es, die Menschen zu kennen.“ Viele würden ihn beneiden, weil Mitarbeiter, Kirchengemeinderat und Konfer-Team in ihrem Zusammenspiel harmonieren und offen sind für neue Wege.
Seine Familie fühle sich rundum wohl in Nordhackstedt, seine Frau hätte sich beruflich verwirklichen können, und die inzwischen erwachsenen Kinder hätten hier immer noch Freunde.
„Du hast mir gezeigt, dass Familienleben auch im Pastorat möglich ist“, bestätigte Wiebke Keller, seine erste Vikarin. Diesen Spagat zwischen Beruf und Familie hätte sie sich zum Vorbild genommen.
Text - SHZ Helga Böwadt
Bild zur Meldung: „Toller Steuermann des Kirchenschiffs“