Werkeln mit viel Geselligkeit in Hörup
Hörup: Reparatur-Café öffnet in neuen Räumen – Samstag geht’s los
Die letzten Regale werden anmontiert, Arbeitsplätze eingerichtet und Werkzeug aller Art will einsortiert werden. Viel ist zu tun, bis das neue Domizil des Reparatur-Cafés den Ansprüchen seiner Betreiber genügt. Zeit für eine kurze Pause am großen Esstisch, während das Feuer im gemütlichen Ofen Behaglichkeit ausstrahlt.
Ove Friedrichsen legt ein Stück Holz nach, Carola Jacobs holt ein Stück Kuchen vom neuen Tresen an der Durchreiche, und Ralf Andresen füllt die Kaffeebecher. „Unser Kaffee schmeckt besonders gut“, erklärt er, und beantwortet die Frage nach dem „Warum?“ sogleich, indem er das Prinzip seines Perkolators veranschaulicht.
Der gute Kaffee und die selbstgebackenen Kuchenspenden sind Markenzeichen und Anziehungspunkt zugleich für das Reparatur-Café. „Bei uns geht es auch um Geselligkeit. Wer nichts reparieren will, setzt sich einfach dazu oder strickt seine eigenen Sachen“, sagt Carola Jacobs. Sie ist im Team für die stets aktuelle Webseite zuständig, kennt sich mit Näharbeiten und Handarbeiten aus und verwöhnt gern die Gäste.
Viel Unterstützung beim Umzug
Am vergangenen Wochenende traf sie sich mit mehreren engagierten Frauen, um das ganze Haus vor dem Umzug zu putzen. Vom ehemaligen Dorfladen mussten danach Möbel, Werkzeuge und Ersatzteile in die Nordhackstedter Straße 3 befördert werden. Ralf Andresen ist dankbar für die Hilfe der Freiwilligen: „Wir haben viel Unterstützung beim Umzug gehabt.“ So wurde beispielsweise blitzschnell eine Durchreiche gebaut, die nun Küche und Kaffeestube verbindet.
Mindestens ein Jahr dürfen sie das Einfamilienhaus nun nutzen. Als Ralf Andresen im Herbst 2019 die Initiative für das Projekt ergriff, um im Sinne der Nachhaltigkeit Leuten beim Reparieren unter die Arme zu greifen, begann der Start hoffnungsvoll im Saal des ehemaligen Gasthofs, endete aber bereits nach nur drei Monaten, weil der Saal abgerissen wurde.
Das gleiche Schicksal steht nun dem alten Dorfladen bevor, aber immerhin konnten Andresen und sein Team fast vier Jahre lang Leuten helfen, die der Wegwerfmentalität etwas entgegensetzen wollen. „ Ich freue mich über alles, was ein zweites Leben bekommt“, sagt Ralf Andresen – der Elektromeister, der aber keinen Reparaturservice anbietet, sondern Hilfe zur Selbsthilfe mit abschließender Überprüfung der Geräte. Inzwischen kann mit Friedrich Andresen auch der Elektronikbereich abgedeckt werden, was aber aktuell fehlt, ist eine kompetente Kraft für die Fahrradwerkstatt: „Wäre klasse, wenn sich jemand diesbezüglich bei uns melden würde.“ Grundsätzlich kann jeder, der irgendetwas wertschätzt und für reparaturwürdig erachtet, zu den Treffen kommen – oder einfach das Café aufsuchen.
Quelle - SHZ Helga Böwadt
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