Ein Modell zum Mitreden
Das sind die Pläne für den „Alten Schulhof“ in Schafflund – was sich die Anwohner wünschen
Bevor konkrete Planungen für die große Fläche „Alter Schulhof“ von der Schafflunder Gemeindevertretung in Gang gesetzt werden, kamen zunächst die Anwohner zu Wort. Der Einladung zu einem Workshop im „Utspann“ folgten fast 60 Bewohner – eine Resonanz, über die sich Bürgermeisterin Constanze Best-Jensen freute.
„Heute haben Sie die Möglichkeit, Ihre Anregungen und Bedenken einzubringen“, sagte sie und begrüßte auch etliche Vertreter der Kommunalpolitik, die sich überwiegend als aufmerksame Zuhörer zu den betroffenen Bürgern gesellten, um deren Ideen aufzunehmen.
Es ging sowohl um die Grünfläche zwischen altem Schulgebäude und Bahnhofsring, dort, wo auch ein Pflegeheim Platz finden könnte, als auch um den Streifen zwischen Bahnhofsring und Bahnlinie, auf dem zurzeit noch die alten ATR-Gebäude des Landhandels stehen, die abgerissen werden sollen. Moritz Hass und Stephan Nicolaisen, zwei der Geschäftsführer von HN Stadtplanung (Holt & Nicolaisen) waren mit ihrem Team vor Ort und luden die Anwohner ein, sich zu verschiedenen Aspekten um vier vorbereitete Tischgruppen zu versammeln.
Hier wurden sie kurz in die Thematik eingeführt, und danach entwickelten sich sogleich angeregte Diskussionen. Nach jeweils 15 Minuten wurde gewechselt, sodass nach einer Stunde schon ein breites Meinungsbild vorlag. Bezüglich dessen, was Schafflund ausmacht, wurde vor einem zu schnellen Wachstum gewarnt, damit das ländliche Leben nicht in Vergessenheit gerate. Mit der Infrastruktur und der Versorgung schien man sehr zufrieden, wiederholt wurde nur der Wunsch nach einem Drogeriemarkt geäußert. Das, was Vorrang haben sollte, und dieses Problem wurde an mehreren Tischen benannt, seien mehr bezahlbare Wohnungen für Jung und Alt und seniorengerechtes Bauen.
Erschließung des neuen Baugebietes
Kontrovers und teilweise emotional debattierten die Teilnehmer, wie die Erschließung des neuen Baugebietes erfolgen soll, ob über den Tingleffweg, den Bahnhofsring oder von Norden über die Bahnlinie Richtung Norderlückenweg, wobei Letzterer erst komplett dafür instandgesetzt werden müsste. An einem Modell durfte mit Baukörpern unterschiedlicher Länge und Höhe fleißig experimentiert werden – ebenfalls mit teilweise recht unterschiedlichen Ergebnissen.
Einig war man sich aber offensichtlich, dass die Dimensionierung auf dem „Alten Schulhof“ kleinteilig mit Doppel- und Reihenhäusern in eingeschossiger Bauweise erfolgen sollte und genügend Grün- und Parkflächen eingeplant werden müssten. Zweigeschossigen Wohnungsbau konnte man sich zwischen Bahnhofsring und Bahnlinie vorstellen.
Das Planungsbüro wird die Workshop-Ergebnisse aufnehmen und dem Bauausschuss am Ende einen Entwurf präsentieren. Constanze Best-Jensen lud die Anwohner ein, an den Sitzungen teilzunehmen, und versprach eine erneute Informationsversammlung, sobald sich die Gemeindevertretung mit der Überplanung befasst hat.
Quelle - SHZ Helga Böwadt
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