Eine Zeit mit Höhen und Tiefen
Seit 50 Jahren gibt es den Kindergarten „Großer Regenbogen“
Sie jagten den Seifenblasen nach, tobten sich in der Hüpfburg aus oder machten es sich beim Stockbrotbacken am Feuer gemütlich. Die Kinder des „Großen Regenbogens“ in Schafflund feierten ihren Jubiläumstag mit einem großen Fest auf dem Gelände des Kindergartens.
Vor 50 Jahren entstand mitten im Dorf der erste Kindergarten, und einige der Eltern und Großeltern, die zu diesem Jubiläum gekommen waren, erinnern sich vermutlich an ihre eigenen Kindheitserlebnisse zurück – genau an diesem Ort.
Hier errichtete man 1973 einen Kindergarten und das Amtsgebäude, ein modernes Ensemble, für das der Architekt Blaue damals mit dem Architektenpreis ausgezeichnet wurde. In zwei Gruppen wurden die vier- bis sechsjährigen Kinder von 8 bis 12 Uhr von ihren Kindergärtnerinnen betreut.
Teilweise fuhren die Kinder morgens ganz normal mit dem Schulbus. Doch die Zeiten haben sich geändert, der Bedarf an Kindergartenplätzen stieg, und so wurden im Laufe der Jahrzehnte etliche Anpassungen vorgenommen. Schon 1990 entstand eine integrative Gruppe, was sich bis heute im Namen „Evangelisch-integrative Kita“ widerspiegelt.
Für mehr Platz zur Umsetzung des pädagogischen Konzepts sorgte der 2009 entstandene Bewegungsraum. Aber 2009 war auch das Jahr einer Zäsur: Wegen Feuchtigkeitsschäden stand eine Sanierung an, die zu unvorhersehbaren Komplikationen unter anderem mit dem Lüftungssystem führte, sodass die Kinder umziehen mussten und in Nordhackstedt im Gemeindehaus neben dem Pastorat und in Containern für neun Monate eine Bleibe fanden.
Eine anstrengende Zeit für alle Beteiligten, aber „für uns eine schöne Erfahrung, die Kinder so nah bei uns zu haben“, wie Karin Carstensen vom Kirchengemeinderat anmerkte. Sie sprach in ihrem Grußwort auch den Wechsel in der Trägerschaft zum Kita-Werk an, der 2011 erfolgte, „und eine große Entlastung für unseren Kirchengemeinderat war.“ Mit Hörup, Nordhackstedt, Meyn und Schafflund sind es die Kommunen, die für „die nötige Hardware sorgen“, wie Bürgermeisterin Constanze Best-Jensen erläuterte.
117 Kinder werden in neun Gruppen betreut
Anbau und Erwerb des Hauses auf dem Nachbargrundstück haben dazu geführt, dass zurzeit 117 Krippen- und Kindergartenkinder in neun Gruppen täglich betreut werden können – mit langen Öffnungszeiten. „Wir orientieren uns immer am Wunsch der Eltern.“ Und angesichts dieser Größe habe man seit 2019 zusätzlich Extra-Stunden für eine stellvertretende Leitung finanziert – eine Besonderheit, die Katja Bär, Leiterin des evangelisch-lutherischen Kindertagesstättenwerks des Kirchenkreises, anerkennend hervorhob.
Sie sprach auch die Krise des letzten Jahres an, als mehrere Mitarbeiter die Einrichtung verließen und es zu einem Leitungswechsel kam: „Wir haben die Krise gut überwunden, Supervision eingesetzt und den Trend gestoppt.“ Allerdings findet auch aktuell ein Wechsel an der Spitze statt. Simon Erichsen entschloss sich nach dem Probejahr, von der Leitung wieder in die Gruppenarbeit zurückzukehren, er möchte näher an den Kindern sein. Bis eine entsprechende unbefristete Stelle für ihn gefunden wird, übernimmt er die stellvertretende Leitung. Es kommt somit zu einem internen Tausch: Stephanie Senechal, seine bisherige Vertreterin, übernimmt jetzt ab sofort die Leitung.
Quelle - SHZ Helga Böwadt
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