Wer macht in Schafflund das Rennen?
Grüne, SWG, SPD und SSW treten an – das sind ihre drei wichtigsten Ziele
Wer der neuen Gemeindevertretung in Schafflund angehören wird, entscheiden die Bürger am 14. Mai. Und es gibt Neuerungen. Da die Gemeinde zum Stichtag vor drei Jahren über 2500 Einwohner zählte, gibt es diesmal statt eines Wahlkreises gleich drei. Damit einher geht eine Vergrößerung der Gemeindevertretung auf künftig 17 Mitglieder.
Wir haben die Schafflunder Wählergemeinschaft (SWG), die SPD, den SSW und die erstmals antretenden Grünen gebeten, uns ihre drei wichtigsten Ziele für die Gemeinde Schafflund zu nennen und ihre Kandidaten vorzustellen:
Schafflunder Wählergemeinschaft
Schaffung eines Jugendtreffs mit Jugendnetzwerker/in
Aus dem Ursprung eines Jugendtreffs kann mit professioneller Begleitung ein Jugendforum oder ein Jugendbeirat entstehen. Wir wollen junge Menschen begeistern und sie in die Gemeindeentwicklung aktiv mit einbinden. Denn da, wo sich Jugendliche ernstgenommen fühlen, ihre Bedürfnisse Gehör finden und sie ihre Ideen mit einbringen können, findet Identifikation mit der Gemeinde statt.
Wir wollen jungen Menschen und Familien, aber auch Alleinstehenden und älteren Menschen mit und ohne Handicap ermöglichen, in unserer Gemeinde zu erschwinglichen Preisen zu wohnen. Dabei wollen wir durch eine von uns favorisierte geeignete Innenbereichsverdichtung den Flächenverbrauch geringhalten.
Bereits vor 10 Jahren haben wir die Wärmewende in Schafflund eingeleitet, indem wir dafür eingetreten sind, im Neubaugebiet Dammacker den Verbrauch fossiler Brennstoffe (Heizöl und Gas) zu untersagen. Damit haben wir einen Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasen geleistet. Wir wollen auch in den Bestandswohngebieten diesen Weg fortsetzen und den Ausbau des Nahwärmenetzes unterstützen.
SPD
Dem Gemeinwohl verpflichtet
Das ist sozial und ein demokratischer Grundwert. Als Alternative zum gegenwärtigen Wirtschaftsverständnis baut die Gemeinwohlökonomie auf den Werten Menschenwürde, ökologische Verantwortung, Solidarität, soziale Gerechtigkeit, demokratische Mitbestimmung und Transparenz auf.
Wir wollen eine Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien, um eine klimagerechte Energiepolitik auch vor Ort umzusetzen. Dabei wollen wir uns dafür einsetzen, dass die Wärme für alle verlässlich und bezahlbar zur Verfügung steht.
Wir wollen Bürgerbeteiligung über regelmäßige Einwohnerversammlungen, das heißt, die betroffenen Bürger*innen müssen rechtzeitig vor gemeindlichen Entscheidungen angehört werden und die Möglichkeit haben, eigene Vorschläge einzubringen. Dies dient auch dem Informationsaustausch aller Bürger/-innen, auch im Außenbereich.
SSW
Bezahlbares Leben in unserer Kommune
Daher setzen wir uns unter anderem erneut für die Abschaffung der Straßenbaubeiträge in Schafflund ein.
Wir wollen, dass schnellstmöglich Ersatz für verloren gegangene Plätze geschaffen wird. Pflegebedürftige sollen weiterhin die Möglichkeit haben, vor Ort wohnen und leben zu können.
Wir sind für einen zügigen Ausbau der Nahwärme-Versorgung in Schafflund. Jeder sollte die Möglichkeit bekommen, zuverlässig, umweltfreundlich und zu bezahlbaren Preisen heizen zu können.
Die Grünen
Vielfalt in die Gemeindevertretung bringen
Grüne Denkansätze kommen bisher in Schafflund zu kurz. Ohne diese werden wir den Klimawandel und aktuelle Krisen wie Energieknappheit, Mangel an bezahlbarem Wohnraum für alle, Verkehrsprobleme, Flächenverbrauch und Artensterben nicht erfolgreich bewältigen können. Frauen müssen dabei eine gleichberechtigte Rolle spielen.
Wir wollen Klimaschutz und Naturschutz als Grundlage jeglichen Handelns nach vorne bringen. Wir erreichen das z. B. durch zusätzliche Blühflächen, Anpflanzungen, Vernässung unseres Moores, Renaturierung von versiegelten Flächen, öffentliche Anlagen begrünen und mit Photovoltaik ausstatten. Umwelt hat eine so hohe Bedeutung, dass der eigenständige Umweltausschuss erhalten werden muss.
Wir setzen uns ein für ein ökologisch ausgereiftes Fernwärmenetz in Schafflund, das gemeinschaftlich organisiert wird. Damit können auf bezahlbare Weise alle Probleme mit veralteten und klimaschädigenden Heizungsanlagen gelöst werden.
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Seit 2013 leitet Constanze Best-Jensen als Bürgermeisterin die 13-köpfige Gemeindevertretung in Schafflund. Rückblickend fallen ihr etliche Projekte ein, die in diesem Gremium zum Erfolg geführt wurden.
Zu den größeren zählt vor allem der Bürgerpark am Mühlenstrom mit dem Bürgerhaus, das von etlichen Vereinen und Verbänden eifrig genutzt wird. Ein Großprojekt, allerdings mit Stolpersteinen zwischendurch, war der Kreisverkehr, durch den die Verkehrsströme der B199 mittlerweile problemlos hindurchfließen.
Die Versorgung der Kinder mit ausreichend Kita-Plätzen, ein Dauerthema, führte zur Gründung der „Kleinen Arche“, zur Erweiterung des „Großen Regenbogens“, des „Kleinen Regenbogens“, dem Erwerb eines Nachbarhauses, der Einrichtung einer Waldgruppe und, ganz aktuell, einem großzügigen Anbau im Lindenweg, der im Sommer bezogen werden dürfte.
Damit erfolgte stets eine Anpassung an das wachsende Dorf, in dem permanent neue Wohngebiete erschlossen wurden. Neben diesen Baumaßnahmen ging es jedoch auch um die erfolgreiche Anwerbung einer Ärztin, die Einrichtung einer Kümmerer-Stelle und die Einstellung einer Netzwerkerin. Für die neue Gemeindevertretung bleiben jedoch begonnene Aufgaben, die zum Abschluss gebracht werden müssen.
Dazu gehören das neue Feuerwehrhaus und das Gesundheitszentrum. Bei Letzterem hakt es noch, während Sozialstation und Tagestreff auf dem Gelände längst ihren Betrieb aufgenommen haben, und die Ärztin für die Übergangszeit in einer Container-Praxis arbeitet. Constanze Best-Jensen ist bereit, sich auch weiterhin als Bürgermeisterin ehrenamtlich in den Dienst der Gemeinde zu stellen.
Quelle - SHZ Helga Böwadt