Bullerbü im Flensburger Umland
Seit einigen Jahren erlebt Schafflund einen regelrechten Zustrom aus der Stadt – auch Familie Kühlmann gehört dazu
Das neue Zuhause der Familie Kühlmann liegt mitten im Neubaugebiet Dammacker in Schafflund. Ruhig ist es hier am Ende einer kleinen Stichstraße, und schaut man aus dem Terrassenfenster, entdeckt das Auge vor allem viel Grün. Direkt gen Süden schließt sich an den eigenen Garten das große Spielplatzgelände mit Rodelberg, Nestschaukel, Seilbahn und weitläufigen Rasenflächen an.
„Als der Spielplatz gebaut werden sollte, waren wir alle von der Gemeinde zu einem Workshop eingeladen, um unsere Wünsche mit einzubringen“, erzählt Nils Kühlmann. Davon profitieren nun die Kinder Lennard (5) und Laura (4), die ein riesiges Areal zum Klettern, Rutschen und Spielen direkt vor der Haustür vorfinden.
Vor vier Jahren zogen Katharina und Nils Kühlmann von Flensburg nach Schafflund. Zum Entschluss, als Familie in einem Dorf auf dem Land leben zu wollen, gab es für sie keine Alternative, die Kinder sollten eine glückliche Kindheit in Haus und Garten erleben.
„Wir sind beide auf dem Land großgeworden, in Oster-Ohrstedt und Kropp“, sagen sie, deshalb starteten sie ihre Suche nach einem passenden Baugrundstück, „obwohl ich in der Stadt früher zu Fuß zur Arbeit gehen konnte“, wie Katharina Kühlmann anmerkt. Sie lacht: „Wir haben uns im großen „Speckgürtel“ von Flensburg umgesehen, aber in manchen Orten waren die Grundstücke zu klein oder es gab gar keine.“
Fündig wurden sie in Schafflund – aber mehr durch Zufall. „Einen Tag vor der Verlosung der Baugrundstücke machten uns Bekannte darauf aufmerksam – und es hat sofort geklappt.“ Im ersten Bauabschnitt von Dammacker sei die Nachfrage noch nicht so groß gewesen wie heute, und deshalb hätten sie großes Glück gehabt, ihr Haus in einer Sackgassenlage bauen zu können. Zurzeit arbeitet Nils Kühlmann fast ausschließlich im Homeoffice. „Wir profitieren von dieser Möglichkeit“, meint er, denn das Arbeiten von zu Hause aus war in der Firma, in der er für die Projektierung von Windkraftanlagen verantwortlich ist, keineswegs üblich. „Nun spare ich täglich fast zwei Stunden Fahrtzeit zum Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog, das ist super.“ Ähnlich geht es seiner Frau Katharina. „Nach viereinhalb Jahren Elternzeit für unsere Kinder habe ich wieder in der Bank in Bredstedt angefangen“, erzählt sie, und ist froh, auch dort zumindest an zwei Tagen im Homeoffice arbeiten zu können.
Alle im Sportverein
Beide fühlen sich in Schafflund rundum wohl: „Es gibt nichts, was wir hier vermissen.“ Und sie gehören nicht zu denen, die sich abschotten – im Gegenteil. Alle sind aktiv im Sportverein: Lennard spielt Handball und Fußball, Laura ebenfalls Handball und beide turnen eifrig. Vater Nils ist aktiver Fußballer und inzwischen als Kassenwart im Vorstand des SSV. „So ein Ehrenamt bietet die Chance, noch besser in die dörflichen Strukturen einzutauchen und mehr Menschen kennenzulernen“, begründet er diese Entscheidung. Katharina, ebenfalls in verschiedenen Sparten aktiv, bietet als Trainerin ab Dezember das Kindertanzen „Mini-Disco“ an. Die Sportanlagen liegen nur wenige Gehminuten vom Neubaugebiet entfernt. Gleiches gilt für die Schule, in die Lennard nächstes Jahr gehen wird, und den Kindergarten, den beide besuchen. Optimale Bedingungen des inzwischen immer weiter wachsenden Neubaugebietes, noch schöner fänden es viele, gäbe es einen Zebrastreifen zur sicheren Überquerung der Meyner Straße, denn die Kinder werden immer zahlreicher.
„Als wir hier noch keine Zäune hatten, sind die Kinder von Garten zu Garten gezogen und haben überall gespielt“, erinnert sich Katharina Kühlmann. „Manchmal hüpften bis zu zwölf Kinder durch den Garten.“ Es klingt ein wenig nach Bullerbü, denn auch die Nachbarschaft wird gepflegt. Zum Einzug gibt es eine Girlande und einen kleinen Umtrunk, man trifft sich zum Grillen und hilft sich gegenseitig. Und wenn zum Jahresende das Rummelpott-Laufen angesagt ist, werden die unzähligen verkleideten Kindergrüppchen ganz sicher auf offene Türen stoßen.
Quelle - SHZ Helga Böwadt
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