19 neue Truppführer
Nordhackstedt Amtswehrführer Hans-Peter Petersen zeigte sich überaus erfreut angesichts der überzeugenden Leistungen, die 19 neue Truppführer und Truppführerinnen bei der Abschlussübung in Nordhackstedt präsentierten.
Kurz vor Beginn der Übung gab es jedoch eine unangenehme Überraschung. Ausbildungsleiter Benno Gasa hatte mit seinem Team am Abend zuvor das Übungsobjekt, ein abgelegener Hof in Meynfeld-West, der nächste Woche abgerissen werden soll, gut vorbereitet, nun stellten sie fest, dass alle drei Brandpuppen gestohlen wurden. Jetzt mussten blitzschnell Ersatzpuppen beschafft werden. Das war nicht nur mit Blick auf den Zeitaufwand ärgerlich, sondern auch in finanzieller Hinsicht, schließlich kostet eine Brandpuppe um 1000 Euro.
Und in den Übungsszenarien spielten die Puppen eine zentrale Rolle. Die erste Aufgabe war die Sofortrettung einer unter einem Fahrzeug eingeklemmten Person mit einfachsten Mitteln. Mit Wagenheber, Keilen und „Legosteinen“ konnte die Person sehr schnell aus ihrer misslichen Lage befreit werden.
Rettungsarbeiten unter Zeitdruck „Zwei Drittel unserer Einsätze sind technische Hilfeleistung“, erklärte Benno Gasa den anwesenden Gästen, darunter zahlreiche Wehrführer des Amtes Schafflund. „Aber wer weiß, ob sich das bei der aktuellen Trockenheit in diesem Jahr ändert und wir es mit Flächenbränden zu tun haben werden.“ Um den Faktor Zeit ging es auch beim zweiten Objekt. Im Obergeschoss des vernebelten Gebäudes hing ein Bewusstloser aus dem Dachgeschossfenster. „Er hat nur 17 Minuten eine Chance zu überleben, wenn er Rauch eingeatmet hat“, sagte Gasa. Die Truppführer trafen richtige Entscheidungen, planten den Innenangriff, gingen mit Atemschutz und Wärmebildkamera in das verwinkelte Gebäude und brachten den Verletzten ins Freie. Eine weitere Person, die brennend das Haus verlassen hatte, wurde beherzt mit einer Einsatzjacke gelöscht.
Nach der Personenrettung übernahmen zwei Trupps die Brandbekämpfung mithilfe von „Fognails“. „Mit diesen Löschlanzen haben wir schon zweimal Brände in Zwischendecken löschen können“, sagte Benno Gasa und ließ die Wirkung der unterschiedlichen Sprühnebel vor den Gästen demonstrieren. Amtsvorsteherin Gudrun Carstensen sprach ihm ihre Anerkennung aus: „Benno, du erklärst so viel, ich bekomme immer neue Erkenntnisse. Aus meiner Sicht hast du diese Übung super dargestellt.“
Aufwendige Schulung seit Februar Zum Abschluss dankte Frank Thiel Fachwart für die Truppführerausbildung im Kreis, den Ausbildern, die seit Februar viele Stunden, auch am Wochenende, investiert hätten, um die fünf Frauen und 14 Männer auf hohem Niveau auszubilden. Benno Gasa rief den Kameraden zu: „Ihr seid die Multiplikatoren. Bringt gern eure neuen Ideen mit in eure Wehr. Jetzt stehen euch alle Türen offen.“ Die diesjährigen neuen Truppführer kommen aus folgenden Wehren: Großenwiehe (2), Hörup (5), Kleinwiehe (1), Nordhackstedt (5), Osterby (1), Schobüll (2), Wallsbüll (2), Wanderup (1).
Text - SHZ Helga Böwadt